Ein Titanimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel aus medizinischem Titan, die in den Kieferknochen eingesetzt wird und als Basis für Zahnersatz dient. Titan gilt als Standardmaterial in der Implantologie und wird seit Jahrzehnten erfolgreich verwendet. Das Material verwächst fest mit dem Knochen und bildet eine stabile Verankerung für Kronen, Brücken oder Prothesen.
Titan zeichnet sich durch besondere biologische Eigenschaften aus, die es zum bevorzugten Implantatmaterial machen. Der Werkstoff ist äußerst körperverträglich und löst keine allergischen Reaktionen oder Abstoßungserscheinungen aus. Die raue oder speziell behandelte Oberfläche des Implantats fördert das Einwachsen von Knochenzellen, sodass eine feste Verbindung zwischen Implantat und Alveolarknochen entsteht. Dieser Prozess wird als Osseointegration bezeichnet und dauert etwa drei bis sechs Monate.
Eigenschaften von Titanimplantaten:
- Biokompatibilität: Titan ist gewebeverträglich und wird vom Körper nicht als Fremdmaterial abgestoßen
- Korrosionsbeständigkeit: Das Material reagiert nicht mit Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten
- Hohe Festigkeit: Titan hält hohen Kaubelastungen stand und ist bruchsicher
- Langlebigkeit: Bei guter Pflege können Titanimplantate ein Leben lang halten
Titanimplantate werden in verschiedenen Längen, Durchmessern und Gewindeformen angeboten, um sich unterschiedlichen Knochensituationen anzupassen. Nach der Einheilphase wird ein Abutment auf das Implantat geschraubt, das die Verbindung zum sichtbaren Zahnersatz herstellt. Die graue Farbe des Titans kann in ästhetisch sensiblen Bereichen bei dünnem Zahnfleisch durchschimmern, was vor allem im Frontzahnbereich relevant sein kann.
Als Alternative zu Titanimplantaten gibt es Keramikimplantate aus Zirkonoxid, die durch ihre helle Farbe Vorteile bei der ästhetischen Zahnheilkunde bieten.