Der Zahnwechsel bezeichnet den natürlichen Prozess, bei dem die Milchzähne ausfallen und durch die bleibenden Zähne ersetzt werden. Diese Phase beginnt in der Regel im Alter von etwa sechs Jahren und ist mit circa zwölf Jahren weitgehend abgeschlossen. Der Zahnwechsel verläuft in einer bestimmten Reihenfolge und erstreckt sich über mehrere Jahre.
Das menschliche Gebiss entwickelt sich in zwei Phasen:
- Das Milchgebiss umfasst 20 Zähne
- Das bleibende Gebiss besteht aus 32 Zähnen, einschließlich der Weisheitszähne
Während des Zahnwechsels besteht zeitweise ein Mischgebiss, bei dem Milchzähne und bleibende Zähne nebeneinander vorhanden sind. Der Ablauf folgt einem typischen Muster: Meist beginnt der Zahnwechsel mit den unteren mittleren Schneidezähnen, gefolgt von den oberen Schneidezähnen. Anschließend wechseln die seitlichen Schneidezähne, die ersten Backenzähne, die Eckzähne und schließlich die zweiten Backenzähne. Die bleibenden Zähne schieben sich von unten nach und lösen dabei die Wurzeln der Milchzähne auf, bis diese locker werden und ausfallen.
Typische Reihenfolge des Zahnwechsels:
- 6-7 Jahre: Untere und obere Schneidezähne
- 7-8 Jahre: Seitliche Schneidezähne
- 9-11 Jahre: Erste Backenzähne (Prämolaren)
- 10-12 Jahre: Eckzähne
- 11-13 Jahre: Zweite Backenzähne
- Ab 17 Jahre: Weisheitszähne (nicht bei allen Menschen)
Während des Zahnwechsels ist besonders sorgfältige Zahnpflege wichtig, da der neue Zahnschmelz noch nicht vollständig ausgereift ist und anfälliger für Karies sein kann. Die frisch durchgebrochenen Zähne benötigen etwa zwei bis drei Jahre, bis sie ihre volle Härte erreichen. Eine Fissurenversiegelung der neuen Backenzähne kann zusätzlichen Schutz bieten.
Eltern sollten auf Anzeichen achten, die eine zahnärztliche Kontrolle erfordern: stark verzögerter oder zu früher Zahnwechsel, bleibende Zähne, die schief durchbrechen, oder Milchzähne, die nicht ausfallen, obwohl der neue Zahn bereits durchbricht. Regelmäßige Kontrolltermine im Rahmen der Prophylaxe ermöglichen es, den Zahnwechsel zu überwachen und bei Bedarf rechtzeitig einzugreifen.
